Unglaublich aber wahr: Noch in diesem Sommer soll unsere Gedenktafel für Samuel Yeboah ins Saarlouiser Rathaus wandern und dort dauerhaft ausgestellt werden. Die Gedenktafel wurde im Rahmen einer Demonstration zum 10. Todestag von Samuel Yeboah im September 2001 von autonomen Antifaschist*innen an der Saarlouiser Rathausfassade angebracht. Die Stadt Saarlouis ließ die Tafel noch in der selben Nacht wieder entfernen und erstattete Anzeige. In dem Zusammenhang kam es zu langwierigen Prozessen gegen den Anmelder der Demonstration.
Seit knapp 25 Jahren steht diese Gedenktafelfür den Kampf um die Erinnerung an Samuel Yeboah. Und dafür, dass der rassistischen Hintergrund dieses Mordes über Jahrzehnte verleugnet wurde.
Erst als aufgrund neuer Ermittlungen und des anschließenden Prozesses samt Verurteilung eines der Mörder nun auch staatliche Organe den rassistischen Hintergrund der Tat zweifelsfrei festgestellt haben, konnte die Stadt Saarlouis es nicht länger abstreiten.
Die kontinuierliche Erinnerungsarbeit und zahlreiche Kampagnen der Aktion 3. Welt Saar, des Saarländischen Flüchtlingsrates und der Antifa Saar / Projekt AK haben das Gedenken an Samuel Yeboah und die gesellschaftlichen Hintergründe des Mordes wach gehalten, so dass auch heute jüngere Generationen von Antifaschist*innen sehr genau über die Ereignisse von vor über 30 Jahren in Saarlouis Bescheid wissen.
Und tatsächlich konnte der Saarlouiser Oberbürgermeister Marc Speicher (CDU) davon überzeugt werden, die Tafel dauerhaft im Saarlouiser Rathaus auszustellen. So gilt es nun, den Gedenkstein zu „verabschieden“ und auf seine Reise ins Saarlouiser Rathaus zu schicken. An dieser Stelle sei nochmal insbesondere der Aktion 3. Welt Saar gedankt, die dies maßgeblich voran gebracht hat.
Dazu laden wir ein am
Sonntag, dem 15. Juni 2025 ab 15.00 Uhr.
Veranstaltungsraum der Commune (Rotenhofstraße 1 / Hinterhaus)
66111 Saarbrücken
Geplant ist ein Programm mit vielen Pausen und Möglichkeiten zur Stärkung bis 18.00 Uhr, um dann den Abend noch gemeinsam ausklingen zu lassen.
Wir werden zahlreiche Materialien der letzten 30 Jahre zu dem Thema ausstellen, es wird Büchertische geben, eine Dia-Show und Aktivist*innen werden von Eindrücken, persönlichen Erlebnissen und politischen Einschätzungen rund um die Gedenktafel berichten.
Wir würden uns sehr freuen, Euch dort zu begrüßen.